Männer in Todesnähe

Jan 3, 2020 Artikel, Buchempfehlung

Gemeinsam mit dem Hamburger Hospiz e.V. und dem Autor Dr. Martin Kreuels (Diplom-Biologe) habe ich im Oktober 2019 das Buch „Männer in Todesnähe – zehn Gespräche am Lebensende“ verwirklicht. Das Nachwort stammt von Prof. Traugott Roser.

Das Buch ist ein farbig gestaltetes dokumentarisches Sachbuch mit Fotos, die die Persönlichkeiten der Gesprächspartner unterstreichen und die Schwere des Themas mit leichten und farbigen Akzenten ergänzen. Das Buch hat 260 Seiten und kostet 19,90 €. Es kann über Buchhandlungen und online über bod oder amazon bestellt werden.

In diesem dokumentarischen Sachbuch ergreifen zehn sterbende Männer zwischen 40 und 93 Jahren das Wort. Sie kommen aus unterschiedlichen Milieus, befinden sich in unterschiedlichen Lebens- und Partnerschaftsformen, mit unterschiedlich ausgeprägter Haltung zum Leben, zum Glauben, zu Werten. Die Erzähler eint, dass sie sich als »Mann« definieren und dass sie sich bewusst mit ihrem Leben und Sterben auseinander gesetzt haben. Sie erzählen offen und persönlich, wie sie ihr Sterben als Teil ihres selbstbestimmten Lebens verstehen. Das verleiht ihrem Leben trotz des nahenden Todes Sinn und nahezu allen gelingt ein erfülltes Leben im Abschied.

Dieses Buch eröffnet innere Räume. So können eigene Lebenswege erkundet werden. Denn Männer lernen von anderen Männern, während sich Leserinnen neue Perspektiven auf männliches Erleben eröffnen. Sich nicht nur am Lebensende und in der Trauer mit dem Tod zu befassen, sondern mitten im Leben und miteinander, dazu fordert dieses Buch auf. Ebenso fordert dieses Buch zum längst überfälligen Gedankenaustausch der Geschlechter untereinander auf. 

Der Beistand für Sterbende und Trauende wird im Wesentlichen von Frauen entwickelt, umgesetzt und in Anspruch genommen. Doch nur eine ausgewogenere Geschlechterverteilung erfüllt den Anspruch, für alle da, erreichbar und attraktiv zu sein. Zudem erzielt mehr Vielfalt Vitalität und Innovationen in der Hospizbewegung. Das Buch möchte daher männliches Potenzial für die Hospizbewegung gewinnen und Männern den Zugang zu hospizlichen Angeboten erleichtern.

Wir sind optimistisch! Die Zeit ist reif, männliche Identität neu zu denken und soziale, mitmenschliche Anliegen in der Gesellschaft aktiver mitzugestalten!